Am 13.09.2019 um 19 Uhr organisiert das re:volt Magazine, welches auch den regelmäßigen offenen Lesekreis jeden Donnerstag organisiert, eine Diskussionsveranstaltung zusammen mit der antifaschistischen Gruppe North East Antifascists im Rahmen des „Philippine Solidarity Month“ auf den Philippinen. Im Folgenden der Einladungs- und Infotext:
Die Anliegen der LGBTI*-Bewegung finden hierzulande von der radikalen Linken bis zum bürgerlichen Mainstream zunehmend Anerkennung. Die Rezeption, was aber nun genau der Kern dieser facettenreichen Bewegung ist, ist auch in ihr selbst umkämpft. In den vergangenen Jahren konnte sich so ein liberal-bürgerlicher diversity-Diskurs, wie auch ein pro-imperialistischer und islamfeindlicher Homonationalismus in der LGBTI*-Community etablieren. In der revolutionären Linken ist derweil umstritten, welchen Stellenwert die Bewegung für revolutionäre Politik haben kann. Werden einerseits LGBTI*-Anliegen von Gegner*innen der Identitätspolitik zur Nebensache abgetan, machen Befürworter*innen das Anliegen zunehmend zum Hauptrichtmaß für linke Politik – zumeist abseits jeder Frage von Antikapitalismus und Antiimperialismus. Auf den Philippinen hat sich unterdessen eine sozialistische, antiimperialistische LGBTI*-Bewegung herausgebildet, die klassenkämpferische Politik mit dem Kampf gegen Diskriminierung verbindet.
Wir haben Marlon Lacsamana von der LGBTI*-Organisation „Filipino LGBT Europe“ eingeladen, um über die Situation von LGBTI*s im südostasiatischen Land zu berichten. Er war dort in den so genannten nationaldemokratischen LGBTI*-Massenorganisationen organisiert, die der sozialistischen Bewegung nahe stehen. Er wird mit uns diesen Ansatz der Organisierung und der Verbindung von LGBTI*-Anliegen mit Klassenkampf und Antiimperialismus diskutieren und seine Erfahrungen mit Chauvinismus in der europäischen LGBTI*-Bewegung teilen.
Die Veranstaltung findet im Kontext zum „Philippine Solidarity Month“ auf den Philippinen statt. Diese antifaschistische Kampagne richtet sich gegen den tyrannischen Präsidenten Duterte, der eine unterdrückerische und gewalttätige Politik gegen alle dissidenten Stimmen vorantreibt und eine anhaltende misogyne und LGBTI*-feindliche Haltung an den Tag legt.