Neue Infektionsschutz- und Krisenmaßnahmen ab 2. November 2020!

Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen des Kiezhauses,

nachdem wir in den letzten Monaten wieder zahlreiche wichtige klassenkämpferische Veranstaltungen sowie stadtteilpolitische Vernetzungs- und Initiativentreffen bei uns begrüßen konnten, sind auch wir herausgefordert, mit den aktuellen Infektionsschutzverordnungen umzugehen. Aufgrund der notwendigen gesundheitlichen Schutzmaßnahmen, werden wir daher alle Veranstaltungen im Kiezhaus bis Ende November absagen müssen. Auch andere regelmäßige Termine werden ausfallen. Somit kommen wir der gesundheitlichen Verantwortung gegenüber unseren Nachbar*innen und Kolleg*innen nach. Weitere Informationen zu möglichen Veranstaltungen und Angeboten lassen wir Euch frühestmöglich zukommen.

Die kostenlose Sozialberatung findet weiterhin donnerstags von 15 bis 18 Uhr statt, um jene Lohnabhängige zu unterstützen, die sich der Knute von Arbeitsagentur und Jobcenter wiedersetzen und die ihr zustehenden Rechte erfahren und durchsetzen müssen.

Bitte beachtet dabei die verbindlichen Infektionsschutzmaßnahmen:

  • ein Mund-Nasen-Schutz muss zu jeder Zeit getragen werden
  • die Kontaktdaten müssen beim Betreten des Kiezhauses hinterlassen werden; diese werden sicher aufbewahrt und nach vier Wochen vernichtet
  • die Abstände von 1,5 Meter unter den Anwesenden müssen stets eingehalten werden
  • alle genutzten Flächen werden permanent desinfiziert

Infektionsschutz heisst weiter für die Reichen ackern?

Jenseits der wichtigen Infektionsschutzmaßnahmen, die im Kiezhaus jederzeit eingehalten werden, blicken wir mit großer Sorge auf das aktuelle Krisenmanagement der Herrschenden. Anstatt aus der “ersten Corona-Welle” gelernt zu haben und eine 180Grad-Wende von neoliberalen Ursachen dieser Pandemie zu vollziehen, zeigen sich die herrschenden politischen wie wirtschaftlichen Klassen als dreist und lernresistent. 
Privatisierte Krankenhäuser und ihre schlecht bezahlten, häufig outgesourcten Arbeiter*innen in der Pflege, Reinigung, Logistik, etc. sind nicht rekommunalisiert worden. Anstatt “Gesundheit für alle” zu gewährleisten, werden die Profite der privaten Gesundheitskonzerne mit öffentlichen Geldern weiter abgesichert. Erst großer Druck durch Streiks und harte Verhandlungen um den Tarifvertrag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TVöD) sorgte dafür, dass nach Beifall vom Balkon ein paar Euros mehr in ihren Portemonnaies landen.

Seit März verbinden sich eine globale gesundheitliche mit einer schweren wirtschaftlichen Krise. Die sozialen Folgen dieser andauernden kapitalistischen Krise werden uns hart treffen und sich in Lohndrückerei, Entlassungen und verschärften Lebensbedingungen für diejenigen äußern, die kein Wohneigentum, keine gewinnbringenden Aktienpakete haben, sondern nur ihre Arbeitskraft verkaufen können. Im Besonderen werden Geflüchtete an den Außengrenzen Europas, in den Lagern der europäischen Länder und obdachlose Personen unter dem Ausschluss von Gesundheit, angemessenem Wohnraum und sozialer Daseinsfürsorge leiden. Statt die Wohnungsfrage und die daran hängende Gesundheit von Menschen ernst zu nehmen, lässt der Berliner Senat in der Pandemie und vor dem Winter wieder Zwangsräumungen durchführen.

Diese Krise wird auf den Rücken der Lohnabhängigen und der ganz unten Stehenden ausgetragen, während die Profite und Renditen der Reichen und ihrer Aktionär*innen mit Millionen und Milliarden abgesichert werden. Reiche wie René Benko schließen Filialen von Karstadt und Kaufhof und setzen Kolleg*innen auf die Straße, Vorstandsvorsitzende von Lufthansa streichen 9(!) Milliarden Euro staatliche Unterstützung ein und kündigen im selben Atemzug tausende Arbeitsplätze: und die dicken Gehälter und Dividenden fließen hier fleißig weiter.

Kein Platz für rechte Lügen und Polizeigewalt

Die Wucht der Krise macht es notwendig, verstärkt auf der Straße zu sein und die sozialen Fragen von links zu besetzen. Die Ursachen von Armut, Pandemie und Entwürdigung sind nicht in Verschwörungen von angeblichen Zirkeln und Machenschaften geheimer Kräfte zu suchen. Die tatsächlichen Ursachen sind Folge der Ausbeutung des Menschen und der Natur durch den Menschen, seine Unterdrückung und Erniedrigung zugunsten von Profiten.

Und darum rufen wir dazu u.a. als Teil der berlinweiten Forderungsinitiative #jetzterstrecht auf, sich in den kommenden Wochen praktisch und solidarisch gegen die Krise zu stellen. Weitere Informationen zu Aktionen im Wedding findet ihr beispielsweise bei „Hände weg vom Wedding“. Im Frühjahr wurde über eine lokale Solidaritätsinitiative ein immer noch aktueller Forderungskatalog unter dem Motto “Wedding solidarisch” erarbeitet, damit diese Krise demokratisch und sozial gelöst wird. Denn diese Krise erfordert, dass antikapitalistische und solidarische Lösungsansätze entwickelt und auf die Straße getragen werden. 
Eine Beschneidung der Demonstrationsrechte wie im März darf dabei nicht mehr vorkommen. Polizeiliche Willkür unter dem Deckmantel der Infektionsschutzmaßnahmen muss verhindert und einseitige Maßnahmen zum Schutz der kapitalistischen Produktion zurückgenommen werden. Denn eines zeigt die Krise ganz unverblümt: Während kulturelles und soziales Leben repressiv gemaßregelt wird, sollen wir an den Werkbänken, Büroplätzen und im Dienste von Unternehmen weiter schuften und unsere Gesundheit riskieren.

Solidarität auf die Straße tragen

Wir hoffen, euch baldmöglichst gesund bei uns begrüßen zu dürfen und rufen dazu auf, sich an den kommenden linken, antikapitalistischen Veranstaltungen auf der Straße anzuschließen. Und nicht vergessen: Strukturen wie das Kiezhaus und weitere soziale Zentren von unten sind wichtige Orte gelebter Solidarität und müssen weiter finanziell wie politisch kollektiv unterstützt werden.

Wir bedanken uns und freuen uns auf eine gemeinsame klassenkämpferische Zeit- die Krise erfordert es.

Kurzbericht vom Tag des offenen Kiezhauses 2020 #2JahreKiezhaus

Das Kiezhaus Agnes Reinhold ist am 15. September 2020 zwei Jahre alt geworden und ist inzwischen ein unverzichtbarer Raum für Selbstorganisation und Klassenkampf von unten. Am 13. September kamen wir mit zahlreichen Initiativen, Fördermitgliedern und solidarischen Nachbar*innen zusammen. Wir freuten uns über mehr als 100 Gäste und hatten viele gute und intensive Gespräche. Das große Interesse am Kiezhaus und seinen vielfältigen politischen Angeboten begreifen wir als Ausdruck einer zunehmenden Verankerung im Stadtteil. 

Wir bedanken uns bei allen Fördermitgliedern, Besucher*innen und Engagierten für die Unterstützung und Belebung unseres sozialen Zentrums. Gerade angesichts der sich unter Corona-Vorzeichen weiter verschärfenden kapitalistischen Krise, sind Räume für soziale Bewegungen von unten umso notwendiger. Danke für eure Unterstützung! Im nächsten Jahr wird es bestimmt wieder so einen Tag geben.

Weiterhin suchen wir außerdem ständig neue solidarische Fördermitglieder. Jeder kleine Beitrag hilft das Projekt auch noch viele weitere Jahre abzusichern. Wie das geht erfahrt ihr hier!

Tag des offenen Kiezhauses am 13. September 2020

Liebe Nachbar*innen und Freunde rund um das Kiezhaus Agnes Reinhold, wir laden euch hiermit herzlich zum 1. Tag des offenen Kiezhauses am 13. September 2020 ein! Bereits seit zwei Jahren arbeiten verschiedene soziale und lokale Initiativen/Gruppen in den Räumlichkeiten und schaffen einen Raum organisierter Solidarität im Weddinger Krisenalltag.

Um 12 Uhr wird es bei hoffentlich bestem Wetter in unserem grünen Innenhof losgehen.  Ab 13 Uhr wird euch der Kiezhaus-Rat begrüßen und unsere Aktivitäten in der Coronakrise Revue passieren lassen. Gemeinsam gehen wir der Frage nach: wie können wir der kapitalistischen Gesundheitskrise eine fortschrittliche, klassenkämpferische und solidarische Perspektive entgegensetzen? Dazu stellen sich politische Initiativen aus dem Kiez vor und laden dazu ein aktiv zu werden.

Anschließend schlemmen wir um 14 Uhr mit und dank unserer Kiezküche. Da wir auf Grund der Pandemie auf ein Bufet verzichten werden, wird eine Essenausgabe mit reichhaltiger Auswahl organisiert. 

Um 17:30 Uhr, gegen Ende des Tages, wird uns Stefan Zollhauser mit auf seinen Kiezspaziergang zu „Kolonialismus im Afrikanischen Viertel“ mitnehmen. Gemeinsam lernen wir mehr über kolonialrassistische Kontinuitäten. Beispielsweise welche Kolonialverbrecher sich hinter einigen Straßennamen im Kiez verstecken. Bitte beachtet, dass alle Angebote unter den notwendigen, verbindlichen Hygienemaßnahmen stattfinden.

Hier nochmal der Ablauf:

12 Uhr – Ankommen
13 Uhr – Begrüßung und Vorstellung / Wie funktioniert das Kiezhaus? / Input zu Krisensolidarität im Wedding / Kurzvorstellung der aktiven Gruppen, Kommissionen und Initiativen im Kiezhaus
14 Uhr – Gemeinsames Essen
15 Uhr – Zeit zur Vernetzung, Kennenlernen und Einzelgespräche
17:30 Uhr – Stadtspaziergang
19 Uhr – Ende

Hygienemaßnahmen: Bei Regen gehen wir ins Kiezhaus, sorgen für eine gute Durchlüftung und leiten entsprechende Maßnahmen zum Infektionsschutz ein (Abstand und Maske). Desinfektion und Einwegmasken stehen vor Ort zur Verfügung.

Wir freuen darauf, einen solidarischen Nachmittag mit allen interessierten Freunden und Nachbar*innen im Kiez zu verbringen!

Für Fragen stehen wir vorab über presse(at)kiezhaus.org zur Verfügung oder kommt jederzeit zur offenen Bürozeit, immer Do. von 11-14 Uhr vorbei!

Die Kiezküche startet wieder!

Nach langer Pause startet nun wieder wöchentlich die „Kiezküche bei Agnes“ und garantiert jeden Dienstagabend eine entspannte offene Atmosphäre mit leckerem Abendessen im Kiezhaus Agnes Reinhold:

Liebe Freund*innen des Kiezhaus Agnes Reinhold,

endlich ist es wieder soweit: die Kiezküche bei Agnes öffnet wieder die Türen und freut sich, euch mit leckerem und günstigem Essen zu versorgen. Dabei wird nicht alles wie gewohnt sein. Wir werden das Konzept ein wenig umgestalten, dass ihr nur mit ein paar Menschen im Kiezhaus essen könnt. Ansonsten wird es Möglichkeiten geben draußen davor, im Park gegenüber oder auf dem Hof nebenan zu essen. Dazu werden wir euch bestes Fingerfood to go servieren. Ihr braucht keine Teller oder Besteck.

Das Essen werden wir ab jetzt im Kiezhaus selbst austeilen. Es muss im Kiezhaus solange eine Maske getragen werden, bis ihr an einem Tisch sitzt oder wieder draußen seid.

Das Ganze startete ab dem 4. August 2020 und wird dann wieder regelmäßig jeden Dienstag ab 18 Uhr stattfinden.

Zur Anregung hier unser Monatsprogramm:
11.08. – Tex-Mex-Küche
18.08. – Sabich
25.08. – Burger

Kommt vorbei und lasst uns wieder etwas zusammenkommen.

Eure Kiezküchen-Crew
(Unsere Kontaktdaten: kueche(at)kiezhaus.org)

Offene Termine und Angebote findet ihr immer aktuell in unserem Kalender!

Ab 21. Mai: Notbetrieb läuft an! (Update)

(UPDATE – 23.07.20) – Öffentliche Veranstaltungen sind vorerst in unseren Räumen wieder möglich. Das bedeutet Anfragen können wieder gestellt werden. Folgende Regelungen müsst ihr für eure öffentlichen Veranstaltung beachten:

  • Nutzung der Räume für max. 15 Personen
  • Pflicht für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz (Einwegschutz vor Ort vorhanden)
  • 1,5 Meter Mindestabstand einhalten!
  • Hände waschen nicht vergessen! (Desinfektion gibt es vor Ort)

(UPDATE) – Mit Beschluss des Kiezhaus-Rats, werden wir nach reiflicher Überlegungen und Diskussionen, gemäß den aktuellen Entwicklungen und Verordnungen, im Kiezhaus bis auf einzelne Angebote weiterhin keine größeren öffentlichen Veranstaltungen stattfinden. Aufgrund der aktuellen Situation um das Corona-Virus, wollen wir unsere Verantwortung gegenüber der Gesundheit unserer Nachbar*innen und Kolleg*innen nachkommen.

Angesichts dieser unübersichtlichen Situation in der permanenten Krise des Gesundheitssystems, rufen wir zu Solidarität in den Kiezen auf und unterstützen die Initiative für eine soziale und demokratische Lösung der Krise #jetzterstrecht. Unterstützt auch ihr die Forderungen!

Folgene Angebote starten ab dem 21.05.20 unter Infektionsschutzbestimmungen:

Offene Bürozeit, jeden Do. von 11-14 Uhr
Sozialberatung, jeden Do. von 15-18 Uhr
Nachbarschaftscafé, So. (siehe Kalender)
re:volt mag Lesekreis, jeden Do. von 19-21 Uhr

Und das solltet ihr beachten!

  • Tragen eines Mund-Nasen-Schutz (Einwegschutz vor Ort vorhanden)
  • Hände waschen nicht vergessen! (Desinfektion gibt es vor Ort)
  • 1,5 Meter Mindestabstand einhalten!
  • Nicht mehr als 10 Personen können sich in den Räumen aufhalten! Max. 5 Personen am Tisch vor dem Kiezhaus.

Weiterhin achten wir auf die anschließende Reinigung und Desinfektion unserer Räume. Weitere Veranstaltungen wie die Kiezküche, Sprachcafé etc. werden starten, sobald die Situation dies zulässt und effektive Schutzmaßnahmen und Verordnungen es ermöglichen. Das entspreche Hygiene-Konzept findet ihr auch neben der Eingangstür.

Für eine soziale und demokratische Lösung der Coronakrise: Wir unterstützen die Initative #jetzterstrecht!

Die Coronakrise hat bereits verheerende Folgen. Aber sie verschärft dabei Missstände, die es schon vorher gab und gegen die linke Berliner Basisgruppen schon lange kämpfen. Daher haben wir uns als Projekt mit der Initiative zusammen getan und unsere Forderungen aktualisiert: Jetzt erst recht!

Die Forderungen umfassen folgende Bereiche:

  • Gesundheitssystem für alle jenseits von Profit
  • Niemand soll in Armut leben – wirtschaftliche Absicherung für alle
  • Sichere Unterkünfte für alle
  • Schutz für Menschen auf der Flucht
  • Schluss mit der Ausbeutung von Arbeitenden
  • Der Repression entgegentreten – für ein solidarisches Miteinander

Verbreitet und unterstützt die Forderungen im Alltag!
https://www.jetzterstrecht.org/de/