Der erste Mai ist für uns ein besonderer Tag. Im Wedding blicken wir auf eine lange kämpferische aber auch blutige Geschichte (Berliner Blutmai von 1929) rund um den „Tag der Arbeit“ zurück:
Seit über hundert Jahren steht der 1. Mai in der Tradition des Kampfes der internationalen Arbeiter:innenklasse und der Überwindung (neo-)kolonialer Unterdrückung.
Ausgangspunkt war ein am 1. Mai 1886 ausgerufener Generalstreik in den USA, welcher wenige Woche später im Haymarket-Massaker in Chicago niedergeschlagen wurde. Errungenschaften von Arbeiter:innen aus den Folgejahrzehnten werden bis heute verteidigt: der 8-Stunden-Tag, die 5-Tage-Woche oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Doch viele Verbesserungen, Organisationen und Institutionen der traditionellen Arbeiter:innenbewegung fielen der Reaktion im späten 20. Jahrhundert zum Opfer. Der anhaltende Abbau von Grundrechten und Sozialleistungen im kapitalistischen Deutschland, ist eine aktuelle Fortsetzung dieser Angriffe.
Der absurde Reichtum weniger beruht auf einem globalen System der Ausbeutung und Unterdrückung – dieses System ist eng mit der Wirtschaft hier in Deutschland verbunden. Es spaltet und spielt Menschen, ja ganze Völker, gegeneinander aus. Die Geschichte zeigt das wir es mit einem andauernden Klassenkampf zu tun haben und in dieser Auseinandersetzung gehen wir unter, wenn wir passiv bleiben. Wir können und sollten mehr von diesem Leben erwarten. Durch lebendige Solidarität und Organisierung, ist es auch in scheinbar ausweglosen Zeiten möglich, unserem Ziel näher zu kommen: Ein Leben ohne Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung.
Daher laden wir euch ein am 1. Mai 2025 das Kiezhaus zu besuchen! Wir organisieren ab 13 Uhr eine kleine Straßentheke (Popcorn) vor dem Raum, Übertragung das Blutmai-Gedenkens im Wedding, kleine Speisen, warme und kalte Getränke gegen Spende sowie Musik bis 18 Uhr. Eure mitgebrachten Snacks sind sehr willkommen. Wir freuen uns auf euren Besuch!
Nach den vielen guten Rückmeldungen vom vergangenen Jahr, freuen uns mit euch die zweite Auflage unseres Fußball-Benefizturniers im Wedding durchzuführen.Rückblick auf das Turnier 2024
Wir können und wollen nicht wegschauen, wenn weltweit Millionen von Menschen unter den denkbar schlimmsten Bedingungen leben und überleben müssen. Sei es durch Naturkatastrophen, durch die zunehmende Erderwärmung oder durch anhaltende Unterdrückung, Ausbeutung und Vertreibung – also Krieg. Häufig hängen diese Dinge direkt miteinander zusammen. Politische Entscheidungen die in Deutschland getroffen werden haben direkten Einfluss auf die Lebensbedingungen von Menschen, in anderen Ländern und Kontinenten.
Das nach der Bundestagswahl 2025 noch vom alten Bundestag verabschiedete historische Schuldenpaket für Rüstung und laufende Kriegsvorbereitungen, wird unter dem Vorwand von „europäischer Sicherheit“ die extrem angespannte globale Situation weiter destabilisieren und wirtschaftliche Ungleichheiten befördern. Beim Machtkampf um Ressourcen und Territorien will Deutschland ganz vorne mit dabei sein.
Statt sich konsequent der wachsenden Wohnungsnot, dem Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge oder den explodieren Preise ernsthaft zu widmen, ist die aktuelle Politik von einem ungebremsten Rüstungskurs getrieben und rechtfertigt damit den Sparzwang bei den Ärmsten. Statt Krieg, Ausbeutung und Konkurrenz, braucht es Diplomatie, Solidarität und Kooperation um aus dieser Spirale auszubrechen.
Diese Perspektive wollen wir mit einem Blick auf das unmittelbare Leid und die bitter notwenige direkte Hilfe im Hier und Jetzt verbinden. Mit großer Anstrengung leisten Menschen in Kriegs- und Krisengebieten tagtägliche Überlebenshilfe. Sie stehen unmittelbar an der Seite der Betroffenen von Unterdrückung und Krieg. Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international unterstützt sie dabei:
»Von kritischer Nothilfe und Menschenrechte über Flucht und Migration bis zu globaler Gesundheit und psychosozialer Arbeit: Jedes Jahr unterstützen wir weit über 100 Projekte. Diese Förderung und der politische Austausch münden oft in eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit und internationale Netzwerke der Solidarität.«
Unsere Perspektive nach einem friedlichen Zusammenleben und einer Politik die die Förderung von sozialer Gleichheit statt die Produktion von noch mehr Waffen in den Mittelpunkt stellt, wollen wir mit dieser Aktion zum Ausdruck bringen. Mitmachen kann jede:r – unabhängig von Alter und Geschlecht!
12:00 Uhr – Beginn des Turniers, Anmeldung vor Ort 12:30 Uhr – Begrüßung der Teams und Start der Musik zum Aufwärmen 13:00 Uhr – Offizielle Begrüßung und anschl. Anpfiff des Turniers 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr – Redebeiträge und Infostand, Vorstellung von Hilfsprojekten 17:00 Uhr – Halbfinale, Finale und Spiel um den dritten Platz 18:00 Uhr – Verabschiedung und Aufräumen
Alle Informationen erhaltet ihr vor Ort am Infostand und der Spielleitung.
Das ist unser Turniermodus:
4 Spieler:innen je Team (Auswechselspieler:innen) Spieldauer: 6 Minuten Gruppenphase und Finalrunde: Halbfinale, Finale und Spiel um den dritten Platz Spielbetreuer:innen leiten das Spiel
Weitere Informationen:
Es werden zwei Pausen eingeplant für zwei längere Kinderspiele. Die Moderation und Spielleitung leiten euch mit inhaltlichen Redebeiträgen und technischen Hinweisen durch den Turniertag. Es wird wieder eine kleine Verpflegung vor Ort geben. Musik kommt vom DJ Kollektiv von »Disko International« aus dem Panke Club. (Instagram)
Wir laden ein zum gemeinschaftlichen Abendessen mit Nachbar:innen! Jeden Dienstag ab 18 Uhr im Kiezhaus. Alle Gerichte sind vegan falls nicht vorher anders gekennzeichnet. Warmes Essen gegen eine kleine Spende.
Ihr wollt auch mal mitkochen? Schreibt eine kurze Mail an kueche(at)kiezhaus.org
Liebe Alle, wir laden euch herzlich am Freitag, 21. März 2025 um 18:30 Uhr ins Kiezhaus ein, um mit uns Newroz und Iftar zu feiern!
Newroz ist seit fast 3000 Jahren das traditionelle Neujahrsfest, welches in verschiedenen Ländern im nahen Osten und Zentralasien gefeiert wird. Neben der kulturellen hat es auch eine symbolische Bedeutung für Einheit, Frieden und die Verbindung zur Natur. Beim Iftar begehen wir das gemeinsame Fastenbrechen im Ramadan.
Ihr dürft euch gerne am Buffet beteiligen. Bringt also gerne etwas mit wenn es für euch möglich ist.
Wir freuen uns gemeinsam mit der Unterstützung unserer Nachbarschaft den Abend veranstalten zu können.
Wir laden ein zum gemeinschaftlichen Abendessen mit Nachbar:innen! Jeden Dienstag ab 18 Uhr im Kiezhaus. Alle Gerichte sind vegan falls nicht vorher anders gekennzeichnet. Warmes Essen gegen eine kleine Spende.
Ihr wollt auch mal mitkochen? Schreibt eine kurze Mail an kueche(at)kiezhaus.org
Auch die letzte Regierung unter Kanzler Scholz schaffte es nicht, echte Lösungen für die realen Probleme wie steigende Lebenskosten, Wuchermieten und gleichbleibende Löhne zu liefern. Diese einfache Schlussfolgerung können wir direkt aus der täglichen Arbeit im Kiezhaus und unseren eigenen Lebensumständen ableiten. Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP war Anwalt und Verwalter der Krisenpolitik und sogar selbst Verursacher neuer Zumutungen. Milliardenprogramme für Rüstung, Beteiligung am Morden in Gaza, Abbau von Grundrechten, Preisexplosion, Sparzwang, schlechte Gesundheitsversorgung, Verschleppung der Mietenfrage und Hetze gegen Bürgergeldempfänger:innen gehen auf das Konto von Scholz, Habeck, Lindner und Co. Ein System der Konkurrenz, des Krieges und des Sozialabbaus wurde weiter normalisiert und gefestigt.
Das Ende der Ampel im letzten Jahr brachte nach einem kurzen Knall dann wieder hohe Geschäftigkeit in die Parteienlandschaft. Mit großem Aufwand wurde das Thema Migration und illegale Einwanderung von allen größeren Parteien im Wahlkampf aufgegriffen und als die zentrale Debatte durch die Öffentlichkeit getrieben. In Krisenzeiten einigte man sich auf einen altbekannten Sündenbock. Wir halten fest: Diese Erklärung überzeugte uns nicht. Die eigentliche Frage nach den Verantwortlichen und Gründen für den jahrelangen Sozial- und Grundrechteabbau in diesem Land oder sogar mögliche Forderungen nach Konsequenzen wurde im Vorfeld der Wahl auf größtmöglichen Abstand gehalten. Seit dem Jahreswechsel drängte sich medial die immer wiederkehrende Berichterstattung auf. Es sollte ein „großer Vergleich“ zwischen den verschiedenen Parteien gezogen werden. Doch gibt es tatsächlich so eine große Auswahl an verschiedenen politischen Positionen, und liegt es wirklich nur an unserem richtigen Kreuz, die Politik dieses Staates zu unserem Vorteil zu beeinflussen?
Mit dem Blick auf die Programme ergibt sich jedenfalls ein großer Einheitsbrei an Parteien, die jeweils für eine bessere und reibungslosere Verwaltung des kapitalistischen Wirtschaftssystems in Deutschland werben. CDU/CSU, AfD, SPD und Grüne als relevanteste Kräfte vertreten jeweils untereinander konkurrierende aber ähnliche Ansätze, um die wirtschaftlichen Interessen einer kleinen Minderheit auf Kosten der Mehrheit, innen- und außenpolitisch, aggressiv durchzusetzen. Das bedeutet reale politische Macht in den Händen weniger. Schauen wir auf die Mehrheiten im Bundestag, heißt es für uns nach der Bundestagswahl 2025 daher wieder: neues Parlament, altes Problem.
Das Ergebnis der Linkspartei kam dabei für viele überraschend. Teil dieser kleinen Wiederauferstehung war der gescheiterte symbolische Versuch der CDU in Sachen Asylrecht kurzen Prozess zu machen. In Abgrenzung zu diesem Schauspiel konnte die Linkspartei punkten. Auch wenn die soziale Frage und damit die Interessen der Mehrheit nun wieder im Zentrum der Arbeit der Linkspartei zu liegen scheinen, vergessen wir nicht die schädlichen Verirrungen der Parteiführung in Bund und Land der letzten Jahre. Ob der, mehrmals verkündete, selbstkritische Aufarbeitungsprozess mit dem Verweis auf den Austritt von Wagenknecht (BSW) und dem jetzigen Wahlergebnis wieder vom Tisch ist, bleibt offen. Es gäbe viel zu besprechen.
Auch Aktive und Nutzer:innen des Kiezhauses haben gewählt. Das Wahlrecht begreifen wir neben vielen anderen Zugeständnissen als ein Mittel um uns politisch einzubringen, so widersprüchlich die Optionen auf dem Wahlzettel auch sind. Das Fehlen einer bedeutenden, glaubwürdigen und einflußreichen Kraft welche konsequent für Frieden und soziale Gleichheit eintritt, bleibt jedoch bestehen, auch im Parlament.
Seit der Eröffnung der Räume des Kiezhauses im Jahr 2018 leitet sich unser Politikverständnis direkt aus den realen Verhältnissen ab in denen wir Leben. Darunter Wohnungsnot, Mietenwahnsinn, Stress mit der Sozialbürokratie, Armutsrente und schlechten Arbeitsbedingungen. Tägliche Herausforderungen mit denen wir uns Woche für Woche rumschlagen. Wer so das Jahr bewältigt, muss kein Genie sein um die Dinge zu verstehen die um uns passieren.
Statt uns von abgehobenen politischen Kampagnen und kurzweiligen Wahlkämpfen leiten zu lassen, bieten wir ein langfristiges Modell, um unsere Interessen im Alltag selbstbewusst zu vertreten. Solidarität, Kooperation und nachhaltiges Engagement stehen dabei im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den Menschen aus unserem Stadtteil, die vor ähnliche Problemen stehen tun wir uns zusammen. Jede:r kann sich einbringen und mitmachen. Wir wollen euch ermutigen das zu tun.
Ihr wollt über die aktuelle Politik und den Ausgang der Bundestagswahl diskutieren? Kommt zum kleinen Diskussionenabend ins Kiezhaus, Freitag, 14.03.25 ab 18:30 Uhr.