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Am 19.03.2018 öffnete das Kiezhaus Agnes Reinhold für drei Stunden im Moabiter Theater X seine Türen:
Im Rahmen der “21 Hours of Resistance” (#21hoursofresitance) gestalteten Aktive der Arbeitsgruppe zum Aufbau des Kiezhauses und von Hände weg vom Wedding gemeinsam mit Interessierten einen ganz konkreten Ausblick auf die demnächst entstehenden Räume des Kiezhauses.
Aber was braucht ein solcher offener Anlaufpunkt im Kiez, damit Menschen sich dort treffen, Kollektivität und Solidarität üben sowie gemeinsame soziale Kämpfe organisieren?
- Eine Sitzecke, um sich kennenzulernen, auszutauschen und politische Kämpfe zu entwickeln
- … die Möglichkeit über Jobcenter-Stress, rassistische und klassistische Polizeikontrollen, Mieterhöhung und Zwangsräumungen, aber auch nervige Hausaufgaben und unfaire (Lohn-) Arbeit zu sprechen und sich gemeinsam widerständig zu organisieren
- … Eine Küche, um beim gemeinschaftlichen Kochen Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten jenseits gängiger gesellschaftlicher Spaltungen (z.B. Rassismus) zu entdecken
- … Eine Bastelecke, um Kämpfe und Widerstand mit selbstgemachten Transpis und Schildern sichtbar zu machen
- … Einen Tisch mit vielfältigen Informationen, Tipps und Adressen von Initiativen und natürlich Sticker, Plakate und vielem mehr, um politischen Widerstand von unten sichtbar zu machen.
Genau diese Vorstellungen eines offenen, nachbarschaftlichen Ortes ließen wir für einen Abend Wirklichkeit werden. Nach einer kurzen Präsentation über die Entstehung des Kiezhaus-Gedankens, die Person Agnes Reinhold und die Ziele selbstverwalteter Räume im Wedding, schauten wir gemeinsam den offiziellen Kiezhaus-Mobi-Clip von Left Report und stellten die Beteiligungsmöglichkeiten des Abends vor.
Die nächsten Stunden standen ganz im Zeichen von Gesprächen, des kritischen Nachfragens, des Ausprobierens und Mitwirkens.
Besonders wichtig war uns der rege Austausch aller Anwesenden. Neben den persönlichen Gesprächen gab es die Möglichkeit, die eigenen Wünsche, Vorstellungen und Bedarfe eines basisorganisierten Kiezes aufzuschreiben. Zettel und Stifte luden ein, sich zu den Themen Mieterhöhung und Zwangsräumung, herausfordernden Alltagskämpfen in Schule, Jobcenter, Beziehungen oder am Arbeitsplatz zu äußern- aber auch zu der Frage, was von einer Nachbarschaftsküche erwartet wird.
Die Info-Wand zu rassistischen Polizeikontrollen und Überwachung vermittelte nicht nur, wie auf diese als betroffene und/oder solidarische Person reagiert werden kann, sondern umfasste auch Betroffenenberichte und Materialien von Unterstützungsinitiativen.
Dieser gemeinsame Abend und die wertvollen Anregungen der Anwesenden machten erneut deutlich, wie notwendig feste Räume für die gegenseitige Unterstützung, Vernetzung und eine antikapitalistische Basisorganisierung sind. Zur Entwicklung solidarischer Nachbarschaftsbeziehungen und selbstorganisierten Handeln als Alternative zu Vereinzelung und Verdrängung, brauchen wir das Kiezhaus Agnes Reinhold mehr denn je.
Um Räume für dieses zu finden, setzen wir auch auf eure offenen Augen und Ohren. Sagt uns Bescheid, wenn ihr von freien Räumlichkeiten im Wedding erfahrt. Ihr möchtet Finanzfördermitglieder werden? Wir heißen euch herzlich willkommen!
Lasst uns gemeinsam und solidarisch kämpfen! Zusammen bauen wir das Kiezhaus auf!