Am 1. Mai 2019 präsentiert die Initiative Hände weg vom Wedding eine Lesung im Kiezhaus. Von 15 bis 17 Uhr wird aus dem Roman „Barrikaden am Wedding“ von Klaus Neukrantz anlässlich 90 Jahre Weddinger „Blutmai“ vorgelesen werden. Zusätzlich gibt es kleine Snacks und Getränke. Kurz vorher findet außerdem um 12:30 Uhr ein Kiezspaziergang ab Nettelbeckplatz statt. Hier der Einladungstext:
Der Wedding war schon immer ein Ort, an dem die Ausgebeuteten und Abgehängten dieser Gesellschaft lebten. Daher waren diese Proteste zum 01. Mai 1929 im Wedding besonders groß und kräftig. Hundertausende wollten damals auf die Straße. Ihre Themen waren ähnliche wie heute: zu hohe Mieten, zu niedrige Löhne, Stress mit der Polizei und vieles mehr. Auch damals schon war der Protest den Herrschenden ein Dorn im Auge. Sie schickten, angeführt von dem damaligen Polizeipräsidenten Zörgiebel (SPD), ihre Schlägertrupps. Es wurden aus ganz Deutschland Polizisten zusammengezogen. Ihnen wurde eingetrichtert, in Berlin die “kommunistische Gefahr” niederknüppeln zu müssen. Was dann folgte, ist als sogenannter “Blutmai” in die Geschichte eingegangen. Die Polizei richtete ein Blutbad unter den Weddinger Arbeiter*innen an. Diese wehrten sich, doch es blieb ein ungleicher Kampf: Mindestens 33 Arbeiter*innen zahlten mit ihrem Leben. Die Polizei verschoss über 12.000 Schuss scharfe Munition, teilweise auch direkt durch die Fenster der Wohnungen, die einfach an der Straße lagen.
Wir wollen zusammen mit euch diese Geschichte wieder sichtbar machen. Dazu laden wir euch am 01. Mai 2019 ein, mit uns einen Stadtspaziergang durch unseren Kiez zu machen. (…)
Im Anschluss wird es ein kleines Buffet im Kiezhaus Agnes Reinhold geben, wo wir Szenen aus dem Buch “Barrikaden am Wedding” von Klaus Neukrantz vorlesen werden. Wir freuen uns auf euer erscheinen. Für einen kämpferischen 1. Mai im Wedding.